Antworten auf wesentliche Fragestellungen aus der Praxis
1. Welche Probleme löst ein Mobilien-Leasing-Fonds?
Ein Mobilien-Leasing-Fonds reduziert vor allem über viele Jahre die Steuerzahllast eines
gut verdienenden Anlegers. Deshalb ist diese Fondsart besonders für Bezieher größerer Einkommen mit hoher Steuerlast interessant.
2. Welche Vorteile bietet ein Mobilien-Leasing-Fonds gegenüber anderen Fondsarten?
Ein Mobilien-Leasing-Fonds hat nur eine begrenzte Laufzeit von 8 bis 10 Jahren. Die Leasingraten und die Veräußerung des Wirtschaftsgutes sind festgelegt und meist über Bankgarantien oder Bardepots abgesichert und bieten deshalb ein Höchstmaß an Sicherheit. Ein evtl. Währungsrisiko wird i.d.R. ausgeschlossen.
3. Warum soll ich mich jetzt für einen Mobilien-Leasing-Fonds entscheiden?
Derzeit zahlen die Besserverdienenden in der Bundesrepublik hohe Steuern, die sich durch die Verlustzuweisung, insbesondere in den ersten drei Jahren erheblich reduzieren lassen.
4. Können sich Eheleute beteiligen?
Personengemeinschaften können sich nicht beteiligen, da nur Einzelpersonen in das Handelsregister eingetragen werden können. Es besteht jedoch die Möglichkeit, daß sich Ehemann und Ehefrau jeweils getrennt beteiligen (häufig schon ab Eur 25.000).
5. Kann sich eine Unternehmen beteiligen?
Dies ist oft möglich. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Begünstigung des halben Steuersatzes nicht für Unternehmen gilt, sondern ausschließlich personenbezogen ist. Dadurch würde sich je nach Steuersatz ein (erhebliche) Renditeminderung ergeben.
6. Warum soll ich mich für einen bestimmten Leasing-Fonds und nicht für einen anderen Fonds entscheiden?
Die renommiertesten Initiatoren haben bereits mehrere Mobilien-Leasing-Fonds aufgelegt. Sie zählen damit zu den erfahrensten Gesellschaften. Außerdem sollte bereits mindestens die Hälfe aller aufgelegten Leasing-Fonds des Initiators endgültig positiv betriebsgeprüft sein.
7. Wieviel Arbeit habe ich mit der Verwaltung meines Leasing-Fonds?
Die gesamte Verwaltungsarbeit wird von den Intiatoren erledigt. Der Anleger lässt lediglich nach Zusendung einer Annahmeerklärung seine Unterschrift auf der Handelsregistervollmacht von einem Notar beglaubigen. Damit erhält er am Anfang eines jeden Jahres die Abfrage seiner Sonderbetriebsausgaben und im Laufe des Jahres die Einladung zur Gesellschafterversammlung in Verbindung mit einem ausführlichen Geschäftsbericht.
8. Wie sicher sind die Verlustzuweisungen?
Die Hauptverluste resultieren im wesentlichen aus der Abschreibung des Leasinggegenstandes. Diese ist in § 7 Abs. 2 des EStG geregelt. Weitere Verluste basieren häufig auf Erlassen der Finanzverwaltung und den Erfahrungen der bereits durchgeführten Betriebsprüfungen. Bei nicht zu erwartenden Änderungen sollte ein umgehender Information an den Anleger gewährleistet sein.
9. Wie sicher sind Leasingraten und Schlußzahlungen?
Über die nicht verkauften Leasingraten und die Schlußzahlung hat jeweils ein Bardepot bei einer namhaften Bank anlegt zu sein. Das Depot mit der Schlußzahlung ist häuftig an die Fondsgesellschaft sicherungsabgetreten.
10. Was passiert z.B. beim Absturz des Flugzeuges?
Dann endet die Fondsgesellschaft und die Sicherheitendepots werden aufgelöst. Der Anleger sollte (ggf. unter einer Zuzahlung des Leasingnehmers) für eine verkürzte Laufzeit seine prosperierte Rendite erhalten.
11. Welche Laufzeiten sollte ich bevorzugen?
Bevorzugen Sie kurze Laufzeiten. Der Unterschied zwischen Immobilien- und Mobilienleasingfonds liegt für den Investor hauptsächlich in der Laufzeit und in der steuerlichen Behandlung. Mit Immobilienleasingfonds erzielt der Anleger meist Einkünft aus Vermietung und Verpachtung. Dies führt dazu, daß ein möglicher Veräußerungsgewinn im Privatvermögen steuerfrei vereinnahmt werden kann. Hingegen haben Investitionen in mobile Wirtschaftsgüter Einkünfte aus einem Gewerbebetrieb zur Folge und ziehen eine Besteuerung des Veräußerungsgewinns nach sich.
Bislang werden Aufgabegewinne lediglich mit dem halben durchschnittlichen Steuersatz (max. 26,5 ) besteuert. Die Laufzeit von Mobilienleasingfonds liegt in der Regel zwischen sieben und zehn Jahren, bei Immobilienleasing beträgt sie bis zu 30 Jahren. Derzeit können mit Mobilienleasingbeteiligungen Nachsteuerrenditen bis 14 % p. a. bezogen auf das jeweils gebundene Kapital erzielt werden. Käme es zu dem Wegfall des halben durchschnittlichen Steuersatzes am Laufzeitende, so würde dies allerdings zu einer deutlichen Reduzierung der Nachsteuerrendite führen. Vor dem Hintergrund der stark eingeschränkten Fungibilität (Handelbarkeit) von Leasingbeteiligungen sind allerdings kurze Laufzeiten zu bevorzugen.
12. Was passiert, wenn sich während der Laufzeit eines Fonds die Steuergesetzgebung ändert?
Rückwirkende Steuergesetzesänderungen sind verfassungswidrig. Alternativrenditen unter der Annahme sich zukünftig ändernder Steuersätze sind häufig im Prospekt dargestellt.
13. Kann ich die Fondsbeteiligung in einer Notlage während der Laufzeit verkaufen?
Es gibt für derartige Beteiligungen keinen geregelten Zweitmarkt. Der Initiator sollte sich jedoch um die Weiterplazierung zu einem angemessenen Preis bemühen.
14. Sollte ich mehrere Zeichnungsscheine ausstellen, falls ich beabsichtige, meine Beteiligung an mehrer Kinder zu verschenken bzw. zu vererben?
Seltenst, die Beteiligungen werden in einem solchen Fall aufgeteilt (MIndestbeteiligung pro Person häufig ab Eur 25.000).
15. Warum sind häufig die Ausschüttungen so gering?
Aus Sicherheitsgründen werden ca. 90 % der Leasingraten regreßlos verkauft, so daß die Fondsgesellschaft kein Risiko bezüglich der Bonität des Leasingnehmers trägt. Aus den verbleibenden ca. 10 % werden die laufenden Fondskosten und die Ausschüttung bedient.
16. Warum werden die Verlustzuweisungen nicht im ersten Jahr gebündelt?
Die Fondsgesellschaften schreiben den Leasinggegenstand häufig degressiv nach § 7 Abs. 2 EStG mit 25 % ab. Dadurch verteilen sich die Verluste automatisch auf mehrere Jahre.
17. Kann ich eine Anteilsfinanzierung abwählen?
Häufig: Nein. Sie ist oft fester Bestandteil des Konzepts und stellt nur einen Vorteil dar. Guthabenzins bei einem Certificate of Deposit und Sollzins des Anlegers sind im wesentlichen gleich hoch.
18. Wie errechnet sich die Rendite?
Die Rendite wird fast immer nach der internen Zinsfußmethode berechnet. D.h., das jeweils im Fonds gebundene Kapital wird mit dem errechneten Zinssatz verzinst.
19. Wo kann sich bei einem Mobilien-Leasing-Fonds ein Pferdefuß einschleichen?
Der Anleger geht eine unternehmerische Beteiligung ein, die optimal abgesichert sein sollte. Die Restrisiken sollten vom Initiator im Prospekt dargestellt werden.
Tiefergehende Quellen:
Goal Flugzeugleasing - Joint Venture von KGAL und Lufthansa
Handbuch der Luftfahrt - Finanzstruktur von Luftverkehrsgesellschaften
Uni Köln, Prof. Dr. Hans E. Büschgen - Flugzeugleasingfonds als kritische Erörterung
Diplom C. Beetz - Leasing-Fonds als Anlageinstrument für institutionelle und private Investoren
bankstudent.de - Leasing als Kreditsonderform, Grundschema Leasing, Steuerliche Betrachtung Leasingerlaß
ifo Investitionsklima in der Leasingbranche - Stimmungsbarometer via Pressemitteilungen zur Leasingwirtschaft
Bundesverband Deutscher Leasingunternehmen - Anteil des Mobilienleasing an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen
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